23.07.17 21:25 Alter: 7 Monat(e)
Von: cw
Philipp Wilhelmy neuer Präsident der Hahler Kranzreiter
20 Kranzreiter wetteiferten um den Sieg. Newcomer Dardan Haziri siegt überraschend beim Flaschenreiten.
Philipp Wilhelmy wurde nach einem spannenden Endkampf Präsident des Hahler Kranzreitens. Als Präsidentin erwählte er Lena Nobbe. Foto: C. Weber
Die Hahler Kranzreiter waren in diesem Jahr so gut, dass der Eichenlaub-Kranz bis zum Anschlag hochgezogen werden musste, um in angemessener Zeit zu einer Entscheidung zu kommen – dies hat es in den vergangenen Jahrzehnten so gut wie nie gegeben. Mehr als fünf Meter überm Boden hing schließlich der Kranz. Bis auf Philipp Wilhelmy schaffte es in dieser Höhe kein anderer Reiter, das gewundene Eichenlaub aus seiner Klemme zu reißen. Und ihm gelang dies sogar zwei Mal, womit er sich unangefochten den Präsidententitel holte. Zur Präsidentin wählte er sich Lena Nobbe.
Insgesamt zehn Durchgänge waren nötig, bis Philipp Wilhelmy als neuer Präsident feststand. Er löste den deutlich jüngeren Götz Riechmann ab und zeigte damit, dass Erfahrung dazu beitragen kann, einen solchen Wettbewerb zu gewinnen. Wilhelmy war bereits im Jahr 2011 Präsident und im Jahr 2008 Flaschenpräsident.
Nachdem im siebten Durchgang noch 15 von anfangs 20 Reitern im Wettbewerb waren, entschieden Rittmeister und Wettkampfleitung, den Kranz höchstmöglich zu ziehen. In den achten Durchgang ritten jeweils drei Reiter ohne Fehler, mit einem Fehler und zwei Fehlern. Als Favoriten schafften es nur Philipp Wilhelmy (ohne Fehler), Sebastian Ruhe (1F.), Götz Riechmann (1. F.) und Hendrik Steffen (2 F.) in den neunten Durchgang. Hier griffen dann alle am Kranz vorbei, so dass Steffen ausscheiden musste. Götz Riechmann gab angesichts der Höhe des Kranzes wegen einem Beinproblem auf. So traten nur noch Wilhelmy und Ruhe im zehnten Durchgang gegeneinander an – und Wilhelmy schaffe es noch einmal, den Kranz zu Boden zu bringen, bevor Ruhe ein drittes Mal scheiterte.
Somit blieb auch in diesem Jahr offen, ob es ein Kranzreiter schaffen kann, was es bislang noch nicht gegeben hat: Vier Mal Präsident zu werden. Die Möglichkeit dazu hatten jedenfalls Hendrik Steffen und Sebastian Ruhe – der jetzt zum 22. Mal mitgemacht hat – auch in diesem Jahr wieder. Wie in den Vorjahren gehörten sie auch gestern zu den Favoriten,
Die Bemühungen von Steffen und Ruhe, sich einen vierten Sieg zu ergreifen, hat zweifellos zur Spannung beigetragen. Zumal es bereits im Flaschenreiten als Vorwettkampf zu einer Überraschung gekommen ist: Dardan Haziri hat zum ersten Mal an dem Reiterwettkampf teilgenommen und gleich gewonnen. Er ist somit „Flaschenpräsident“ geworden. Dabei hat der 21-Jährige die erfahreneren Reiter mit seine Sprüngen durchaus ein wenig „alt“ aussehen lassen. Zum eigentlichen Kranzreiten trat Dardan Haziri allerdings nicht mehr an, da sein Pferd schwächelte.
21 Reiter waren zum Flaschenreiten gestartet. Im achten Durchgang fiel die Entscheidung, als Wilhelmy, Ruhe und Steffen ihre zweiten Fehler machten und ausschieden. Denn beim Flaschenreiten ist es mit dem zweiten Fehler „vorbei mit der Reiterei“.
Sebastian Ruhe gehört übrigens auch zu den erfolgreichsten Flaschenreitern. Es gelang ihm sieben Mal, aus dem Vorwettkampf als Sieger hervor zu gehen und zwar in den Jahren 1997, 2001, 2003, 2010, 2012, 2014 und bislang zuletzt in 2106. Hendrik Steffen war 2013 Flaschenpräsident und Philipp Wilhelmy im Jahr 2008.
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